Unerhörte
Barockmusik
Sopran:
Doerthe-Maria Sandmann
Sopran: Christiane Libor
Baß: Hagen Matzeit
vocal-concertisten
Mecklenburger Kammersolisten
Leitung: Kristian Commichau
In diesem Programm sollen selten zuhörende
Werke der barocken Epoche aufgeführt werden.
Jean - Fery Rebel schreibt über sein
Werk Les Elémens: "Die Einführung zu dieser
Sinfonie ist naturhaft, das Chaos selbst, das zwischen den Elementen
herrschende durcheinander vor dem Augenblick, wo diese, unabänderlichen
Gesetzen unterworfen, ihren vorgeschriebenen Platz in der Ordnung
der Natur einnehmen". Um diese Absicht zu verwirklichen,
geht Rebel mit der Harmonik bis ans Äußerste.
Ganz im Kontrast zu diesem "punkigen" Werk steht die
lyrische messe des morts von André Campra.
Der Anlaß für die Komposition und Erstaufführung
ist nicht bekannt, doch war dem Werk schon zu Lebzeiten des Komponisten
Erfolg beschieden. Darauf deuten die unterschiedlichen heute erhaltenen
Abschriften hin.
Der Gerechte kommt um ist ursprünglich eine A-cappella-Komposition
Johann Kuhnaus zum Text Tristis es anima mea, die dann durch Neutextierung
und Hinzufügung eines Instrumentalsatzes umarbeitet und möglicherweise
als Begräbnismotette verwendet wurde. Die Autorschaft
Johann Sebastian Bachs als Bearbeiter der Kuhnau-Vorlage liegt
im Bereich sehr hoher Wahrscheinlichkeit.
In seinem Dixit Dominus bot der 22jährige Komponist
Georg Friedrich Händel gleichsam alles an kompositorischer
Kunst auf, was er an den verschiedenen Orten seines Werdegangs
gelernt hatte. Die neun Abschnitte des Werkes weisen durchgängig
eine Mischung aus neuestem italienischen Stil und traditionellem
fünfstimmigen Kontrapunkt auf. Atemberaubend ist die Dramaturgie
des gesamten Werkes. Diese sängerische tour de force geht
bis an die Grenzen der Chormusik.
Kristian Commichau
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